Tinnituszentrierte Musiktherapie TIM
 
 

Das Konzept der TIM

Für Tinnitus-Betroffene wird eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Auch viele Softwareprodukte hierzu sind auf dem Markt. Doch von entscheidender Bedeutung ist es, daß ein Betroffener lernt, wieder mit Genuss zu hören, sich zu entspannen und damit die Belastung zu mindern. Die Unfähigkeit sich zu entspannen ist übrigens eines der Hauptprobleme von Tinnitusbetroffenen.

Bei der Wahrnehmung des Tinnitus werden dieselben Systeme aktiv wie bei der generellen Verarbeitung auditiver Reize. Dieser Wahrnehmungsprozeß wird in der tinnituszentrierten Musiktherapie (TIM) genutzt. Das heißt, sie greift an allen Stellen der zentralen auditiven Verarbeitung ein. Der Patient lernt, sich aktiv auditiv nach außen zu wenden, um die Umprogrammierung der zentralen Hörbahn einzuleiten. Darüber hinaus kann er mit einem neuen Hörverhalten eigene Bewältigungsstrategien entwickeln.


Die tinnituszentrierte MusiktherapieTIM greift an allen Stellen der Hörverarbeitung ein und kann so die Synapsen verändern. Bei den musiktherapeutischen Entspannungsverfahren werden Alpha-Wellen produziert, die zu innerer Ruhe und Gelassenheit führen.

Im Mittelpunkt der TIM stehen 1. Entspannung und 2. Hörtherapie

1. Bei Entspannungsprozessen treten immer veränderte Hirnwellen auf. Das ist der besondere und gewünschte Effekt jeder Entspannungsform. Allerdings wird häufig bei der progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen oder beim Autogenen Training der Tinnitus in der Stille lauter. Ein neurophysiologisches Hör- und Entspannungstraining, das individuell angepaßt wird und dem Patienten mitgegeben wird, hilft, schneller in den Prozess der Tiefenentspannung einzutauchen. Dabei treten Alpha-Wellen im Gehirn auf: ein Zustand der inneren Ruhe und Zufriedenheit. Ängste und Sorgen können abgebaut werden. Gleichzeitig verändern sich dabei Hörstrukturen.

2. Das aktive (konzentrierte) Hören von Geräuschen, Klängen und Musik setzt auditive und neuronalen Prozesse in Gang.  Es handelt sich um Gehirnaktivitäten, bzw. Stimulationen, die immer dann stattfinden, wenn wir bewußt hören. So können neue Synapsen geknüpft werden. Mit der Hörtherapie kann auf diese Weise eine Umprogrammierung im Cortex erreicht werden.

Die allgemeinen Zielsetzungen sind:

  • Wahrnehmungs- und Habituationstraining
  • Akustische Zuordnung von Geräuschen
  • Vermittlung positiver Hörwahrnehmung
  • Erlernen von Strategien, sich auf andere Geräusche als den Tinnitus voll zu konzentrieren
  • Erlernen von Fokussieren bei starken Geräuscheinflüssen
  • Erlernen von Defokussierung
  • Neurophysiolgisches Hör- und Entspannungstraining
  • Vermittlung von Bewältigungsstrategien
  • Musiktherapeutische Hör- und Verhaltenstherapie
  • Stressabbau